Wie aus der Anfrage einer Lehrkraft ein wundervolles Projekt entstand: Die 3. Klasse zog im Unterricht Frösche auf und beteiligte sich auch an einer Rettungsaktion.
Im Februar erhielt die Naturschutzgruppe von einer Klassenlehrerin der Schule Bergdietikon eine Anfrage betreffend Froschlaich: «Darf man aus dem Schnepfenweiher Laich holen ohne Spezialbewilligung?» Die Präsidentin liess Frau Hug einen Leitfaden «Amphibien und Schule» zukommen. Gemäss diesem braucht es für eine kurzfristige Haltung von Amphibien keine Spezialbewilligung. Da es aber noch nicht klar war, wie lange die Amphibien im Schulzimmer sein würden, meldete die Klassenlehrerin ihr Vorhaben der kantonalen Naturschutzfachstelle und erhielt eine Ausnahmebewilligung für das Entnehmen und die Aufzucht von Amphibienlarven. Wichtig ist dabei, dass die Tiere nach Abschluss des Projekts wieder in den Entnahmegewässern ausgesetzt werden.
Am Anfang eine Rettungsaktion
An der Vorbühlstrasse erleben wir seit vielen Jahren eine Amphibienwanderung. Oft sind in früheren Jahren abends schon Kinder mitgekommen. Ein Vorstandsmitglied und gleichzeitig Mutter eines Schülers der 3. Klasse hatte der Klassenlehrerin den Vorschlag unterbreitet, dass die Kinder hierbei mitmachen könnten. Also wurden die Kinder der 3. Klasse eingeladen, aktiv an den allabendlichen Rettungsaktionen teilzuhaben. Viele freuten sich schon im Voraus. Sie rüsteten sich mit guten Taschenlampen, Stirnlampen und kleinen Eimern aus, manche kauften sogar extra passende Handschuhe.
Nur ausgerechnet in diesem Jahr spielte das Wetter verrückt. Normalerweise beginnt die Wanderung der Amphibien um den 10. März herum. Statistisch wird das seit vielen Jahren erfasst und dem Kanton auch gemeldet. Aufgrund der kalten Witterung war im Gebiet Vorbühl diesmal aber lange nichts los. Ende März endlich kam ein lauer Frühlingsabend mit etwas Regen, nun konnte es losgehen. Die Kinder, begleitet von Mami oder Papi, waren auf die verschiedenen Abende verteilt worden. Sie sammelten die Tiere ein und füllten ihre Eimer in Windeseile. Vorsichtig trugen sie die Kröten, Frösche und manchmal sogar Salamander zum Schnepfenweiher. Es war wie immer: Die Kinder mussten sich erst an die glitschigen Körper gewöhnen und fassten die Amphibien nur ganz vorsichtig an. Doch diese Scheu legte sich bald, und am Schluss waren alle richtige Froschexperten geworden. In einer einzigen Nacht kann ein halber Tierbestand überfahren werden. Mit unseren Bemühungen konnten wir das auch dieses Jahr vermeiden.
Aus nächster Nähe
In der Klasse selbst beobachteten die Kinder die Entwicklung des entnommenen Laichs zur Kaulquappe, und Frau Hug, die Klassenlehrerin, zeigte ihnen diese einzigartige Metamorphose aus der Nähe. Das Verständnis zur Natur wird damit gefördert, und aus den kleinen «Experten» werden «Botschafter für die Natur». Ein grossartiges Experiment, das lange eindrücklich nachwirken wird, wie einige Stimmen der Schüler zeigen:
Mir hat es gefallen, weil wir im Klassenzimmer die Metamorphose des Frosches beobachten konnten. Und die Rettungsaktion fand ich auch noch toll, weil ich die Frösche und Kröten anfassen konnte, und am 5. April haben meine Freunde und ich 76 Kröten und Frösche gefunden. (Jarno)
Ich fand die Rettungsaktion sehr spannend. Wir haben die Frösche gerettet, indem wir sie von der Strasse wegtransportiert haben. Noch ein Tipp: Wenn ihr einen Frosch findet, bringt ihn wieder zum Heimatteich. (Marino)
Spannend ist an den Fröschen, wie sie schwimmen. Bei der Rettung habe ich gesehen, wie ein Frosch schwamm. Die Frösche sind lieb und beissen nicht. Deswegen ist es wichtig, dass man sie rettet. Das Retten ist cool. Rettet doch auch mit – zum Schutz der Frösche. (Julia)
Wir haben in der Schule Frösche aufgezogen. Das Thema Frosch war spannend, weil wir gelernt haben, dass wir Menschen den Fröschen ihren Lebensraum wegnehmen. Und dass alle Frösche und Kröten an das Gewässer zurückkehren, wo sie herkommen. Dort legen sie viele tausend Eier. (Yael)
Vom März bis April findet die Frosch- und Krötenwanderung statt. Komm mit und hilf den Fröschen. Die Zeit ist zwischen 19.30 und 21 Uhr. Wenn wir die Frösche gefunden haben, bringen wir sie zum Schnepfenweiher. Tipp: Besser ohne Handschuhe, denn es ist ein lustiges Gefühl, sie in den Händen zu halten. (Patrick)
Das Thema Frosch war für die Schülerinnen und Schüler sehr faszinierend. Die Aufzucht der Kaulquappen im Klassenzimmer ermöglichte uns, die Metamorphose hautnah mitzuerleben. So waren auch sehr viele Kinder mit Begeisterung und Eifer dabei, als es um die Rettungsaktion der Frösche und Kröten ging. Dadurch wurde den Kindern bewusst, dass wir Menschen eine Verantwortung gegenüber der Umwelt haben. (Frau Hug)
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