Wir sind alle bescheiden geworden in den letzten zwei Jahren, und so zeigten sich die 15 SuS der 3B und ihre zwei Begleitpersonen am Morgen der ersten Exkursion bester Laune. Die Sonne schien vom blauen Himmel und versprach uns ihr Bestes für diesen Tag.
So war es dann auch, wir sollten noch einige Überraschungen erleben…
Bereits an der nächsten Haltestelle bestiegen nochmals zwei Klassen der Primarschule Bergdietikon den Bus, inklusive Schulhund. Vollgepackt ging die Fahrt los Richtung Bahnhof Dietikon.
Auf dem Perron angekommen, rief eine Schülerin plötzlich den Namen eines ehemaligen Gspänlis der Klasse, auch er war heute mit seiner Klasse unterwegs und ein freudiges Wiedersehen erklang.
Die Reise zum Schloss Hallwyl war kurzweilig und das erste Knabbern und Teilen des Proviantes aus dem Rucksack ein Genuss.
Fürstlich passierten wir dann die grüne Allee, die Zugbrücke und endlich das Schlosstor zum Schloss Hallwyl.
Im lauschigen Schlosshof erwartete uns geduldig Sara mit einem Korb und einer geschnitzten Holzschale in der Hand. Sie nahm sich uns die nächsten drei Stunden an und hielt einige Insider für uns bereit:
Als erstes durften wir mit einer Quetsche Haferkörner zu Flocken verarbeiten. Mit Wasser und Salz bereiteten wir so einen feinen Haferbrei, der einigen Kindern köstlich schmeckte und das erste Hungerloch stopfte.
Anschliessend fertigten wir in Gruppen einen Brotteig mit frischem Brunnenwasser aus dem Schlosshof.
In der Schlossküche erfuhren wir, warum der Schüttstein (Lavabo) so heisst, wie auf dem alten Ofen gekocht wurde und dass es klüger war, das Feuer darunter nie ausgehen zu lassen.
In der Schlossstube durften alle Kinder, bis auf zwei, Bauern sein und hautnah erleben, wie sie früher vom Schlossherrn ausgebeutet worden waren. Die letzten zwei Kinder spielten den Schlossherrn und seine Gemahlin, sie durften wunderschöne Kleider tragen, der Graf allerdings, schickte seine Gemahlin immer wieder ins Kloster.
Auf der Schlossmauer erzählte Sara die Geschichte vom Sturm der Berner und dem Schlossbrand.
Der Besuch des Gefängnisses war ein Highlight, besonders die Erkenntnis, dass dies nicht der enge Turm war, in dem wir gerade standen, sondern das verriegelte, dunkle Loch unter unseren Füssen!
Nach nochmaligem Kneten unseres Brotteiges, ging es ab über die Strasse zur Mühle.
Das gleichmässige Klappern des Mühlerades hatte etwas Einschläferndes und so waren wir froh über die gerade angelaufene Action: Sara war verschwunden und ein mürrischer Bauer mit einem schweren Sack Korn auf den Schultern, betrat jammernd die Mühle (klar, wer das war?).
Die Mittagszeit nahte, der Bauch knurrte und unser Teig war inzwischen aufgegangen, also hiess es formen und ab in den Ofen damit!
Bis das Brot knusprig gebacken war, vertrieben sich die Kinder mit dem Füttern der Mühle, der Besichtigung eines alten Nauen und dem Begutachten von Schläfer und Wächter (den beiden Mühlesteinen) die Zeit.
Mit einem warmen Brot und einem schönen Souvenir im Rucksack und vielen neuen Erkenntnissen verliessen wir glücklich das Schloss Richtung See.
Wir fanden bald ein lauschiges Mittagsplätzchen und bissen genüsslich in unser Sandwich, während wir knietief im kühlen Wasser standen.
Schule draussen ist einfach herrlich!
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